RAD-IKALE
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03.07.2017
Es wurde ein feucht-fröhlicher Start der Tour de France in der schönsten Stadt am Rhein. Denn die Düsseldorfer ließen sich am Wochenende nicht vom Nieselregen abschrecken...
...und standen mit rheinischem Frohmut an allen Streckenabschnitten der 1. und 2. Etappe, um die Rennrad-Profis anzufeuern. Denn das Einzel-Zeitfahr-Rennen am Samstag hatte es wegen des anhaltenden Regens und gefährlich nasser Straßen in sich und brachte nicht nur einen schweren Sturz, sondern auch schwere Momente für den deutschen Tony Martin. Das Mensch-Maschine-Team von Sky sicherte sich indessen vier Plätze unter den ersten acht und fuhr prompt Betrugsvorwürfe von Seiten der französichen Konkurrenz ein. Auch mit Luftpolstern ausgestattete, aerodynamischere Trikots sind offensichtlich nun Thema im Radsport und das ist schon hinreichend absurd.
Pünktlich zum Kraftwerk-Konzert, das die Düsseldorfer Band anlässlich der Tour de France im Ehrenhof zu Füßen der Tonhalle gab, kam die Sonne doch noch hinter der Wolkendecke hervor und bescherte den Düsseldorfern und Besuchern einen zauberhaften Samstagabend. Mehr als 15.000 Menschen hörten den legendären Sound zur Tour.
Die zweite Etappe begann am Sonntag mit einem Schau-Fahren der Spitzensportler durch die an Menschen volle Düsseldorfer Altstadt bis zum Medienhafen, wo Oberbürgermeister Thomas Geisel das bekannteste Radrennen offiziell eröffnete. Die Bilder, die um die Welt gingen, rührten nicht nur die Einheimischen, sondern ließen auch die Hoffnung wachsen, dass Deutschland und seine Städte dem Fahrrad mehr Aufmerksamkeit und Raum auch im alltäglichen Verkehr zukommen lassen werden. Denn die Begeisterung, die nach dem Start folgte, ist kaum zu beschreiben: Das ganze Umland Düsseldorfs war aus und auf dem Häuschen. Tanzende, jubelnde und feiernde Menschenmassen säumten die Strecke.
Und auch, als die Teams schon längst woanders um den Etappensieg kämpften, verflog die frohe Spannung nicht, sondern wurde noch durch Marcel Kittels Sieg gekrönt.
Wir – mit einer gebürtigen Düsseldorferin im Team – waren sehr angetan von der Stadt, den vielen Menschen und natürlich den Radsportlern, die immer wieder für eine Überraschung (oder ein grünes Trikot) gut sind. Wir mögen die Technisierung und Optimierung innerhalb dieses Sportes kritisieren – die alte neue Begeisterung für das Velo ist ungebrochen.
Nun rufen wir Düsseldorf zu: "Allez, allez! Hin zu einer Fahrrad-Stadt!"