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03.11.2017
3 Millionen Tonnen weniger CO2 durch eine Radverkehrspolitik. Kopenhagen allein schaffe 90.000 Tonnen. ADFC fordert mehr Engagement von Berlin - vor 23. Weltklimagipfel in Bonn.
Die Studie des Umweltbundesamtes über den möglichen Erfolg einer Mobiliätswende ist nochmals für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) im Vorfeld der vom 6. bis 17. November diesmal in Bonn stattfindenden »UN Climate Change Conference« einen Hinweis wert gewesen.
Durch die Dominanz der Autoindustrie in der verkehrspolitischen Debatte werden die Potentiale des Radverkehrs bei der Erreichung der Klimaziele bisher sträflich vernachlässigt, so der ADFC in seiner Stellunnahme. Forderung des ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork: »Das Thema Radverkehr müsse als Treiber der Verkehrswende mit in die Koalitionsverhandlungen.«
Nach der Studie sind die Ersparnisse bis zu 11 Prozent der derzeitigen CO2-Emissionen des Personenverkehrs. Motor für die motor-freie Entwicklung sei auch für den ADFC vor allem eine usgebaute Radinfrastruktur. Dann ginge es »ohne Askese und Umerziehungsprogramme für die Bürger«. Ein weiterer Aspekte dürfte aber nach der Einschätzung von BICICLI auch die Anreizstruktur der Unternehmen für ihre Belegschaften sein, hier die Pendler-Strecken zu prüfen.
Derzeit beträgt der Fahrrad-Verkehr in Deutschland am Gesamtverkehr rund 11 Prozent. Eine Studie des Umweltbundesamtes argumentiert, dass eine Erhöhung des Radverkehrsanteils - um 10 Prozentpunkte - auf 21 Prozent bis zu 39 Millionen Autokilometer pro Tag ersetzen würde. Das entspräche pro Jahr über 14 Milliarden Kilometer.
Die CO2-Emissionen ließen sich so um diese 3 Millionen Tonnen p.a. reduzieren. Dieses Ziel der Verdopplung des Radverkehrsanteil ist ambitioniert, aber nicht utopisch: Die Niederlande haben bereits jetzt durch die konsequente Förderung des Radverkehrs einen Rad-Anteil von 27 Prozent am Gesamtverkehr.
Wenn alle Potenziale des Rades ausgeschöpft würden, könnte das Fahrrad in Deutschland fast jeden dritten mit dem Auto gefahrenen Weg ersetzen, belegt die Studie. Das entspricht bis zu 11 Prozent weniger CO2-Ausstoß durch 55 Milliarden eingesparte Autokilometer im Jahr.
Die sogenannten autogerechte Stadtentwicklung nach dem zweiten Weltkrieg hat in vielen deutschen Städte und Regionen eine dynamische Steigerung des Radverkehrsanteils infrastrukturell erschwert, mancherorts verhindert. Nun stellen einige Vorreiter-Städte die Verkehrsplanung unter das Primat der menschen-gerechten Stadtentwicklung: Und die sieht weltweit ähnlich aus. Sie priorisiert Rad, Fuß und ÖPNV, reduziert Kfz-Verkehrsflächen, legt durchgängige Netze aus breiten, komfortablen Radwegen an, so der ADFC.
Ein bisher noch eher ungenutzter Effekt sind die Öffentlichen Arbeitgeber, die nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen und Verbänden, mit für Ihre Mitarbeitern und Mitglieder - gemeinsam mit den Städten gemeinsame Lösungen und wechselseitige Anreize für den Ersatz der fahradfähigen Verkehre zu entwickeln.