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01.10.2017
77 Prozent fahren Rad. Ein Drittel pendelt zur Arbeit, ein Drittel will zukünftig mehr fahren. Und die Infrastruktur? Eher Kopfsteinpflaster. So denkt & fährt Deutschland.
Das Sozialforschungsinstitut Sinus ermittelte für das Bundesverkehrsministerium die steigende Nutzung und Beliebtheit des Fahrrads im Fahrrad-Monitor 2017.
Hier die wichtigsten Tatsachen und Vorteile des Velos auf einen Blick.
Noten und Infrastruktur-Forderungen an die Politik
Auch wenn sich das Fahrrad steigender Beliebtheit erfreut, sind die Radfahrer in Deutschland mit der Infrastruktur nicht zufrieden.
Die Bundesregierung bekommt nur von 13% ein »gut« oder »sehr gut« für die Fahrradfreundlichkeit in Deutschland.
Die Landesregierungen erhalten 19% und die Kommunalpolitik deutlich bessere, aber dennoch schwache 25% für den Einsatz von Fahrradinfrastruktur, die hier auch die Haupt-Verantwortung in Planung, Finanzierung und Umsetzung tragen.
Die Radfahrer in Deutschland wünschen sich:
1. mehr Radwege (63%),
2. sichere Möglichkeiten das Fahrrad abzustellen (55%) und
3. Trennung von Rad- und Fußwegen (55%).
Sicherheitsempfinden
Ein großes Thema bleibt das Thema Sicherheit und Sicherheitsgefühl. "Fühlen Sie sich im Straßenverkehr sicher, wenn Sie Rad fahren?“, beantworten 49% mit meistens und nur 4% mit sehr sicher. Gründe dafür sind ein zu hohes generelles Verkehrsaufkommen (71%), zu wenig getrennte Radwege (70%) und rücksichtslose Autofahrer (65%). Sich dagegen mit einem Helm zu schützen, kommt für 34% in Frage.
BICICLI´s Einschätzung
Radfahren erlebt einen erstaunlichen Rückenwind. Dazu trägt auch das vor 120 Jahren vorentwickelte und 2008 - in der Finanzmarktkrise vor allem von Bosch serienreife - E-Bike bei.
Die aktuellen Entwicklungen, die im Fahrrad-Monitor in nur wenigen Jahren sich so erstaunlich wie ermutigend abzeichnen, sind Auftrag vor allem im Urbanen Raum, Infrastruktur, Sicherheit, Verkehrsplanung und -steuerung anzupassen. In Ländern ohne eigene Automobilproduktion besteht ein immitationsfähiger Vorsprung von Jahrzehnten. Die nächste Generation will keine Dienstwagen mehr, sondern reibungslose, ökologischere und gesündere Mobilität. "Jamaika" hat alle Kompetenzen und Verschiedenartigkeiten in der Verkehrspolitik, um in den Sondierungsgesprächen eine kluge und sanfte Mobilitätswende ins Laufen zu bekommen.
Es bedarf mehr Kooperation als Konflikte zwischen den Verkehrsträgern - dann läuft es auch ohne Fahrverbote im gesünderen Modal Split.
Lesen Sie selbst: Fahrrad-Monitor 2017