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Der Fahrrad-Monitor 2017: Zahlen, Fakten, Trends

77 Prozent fahren Rad. Ein Drittel pendelt zur Arbeit, ein Drittel will zukünftig mehr fahren. Und die Infrastruktur? Eher Kopfsteinpflaster. So denkt & fährt Deutschland.

Das Sozialforschungsinstitut Sinus ermittelte für das Bundesverkehrsministerium die steigende Nutzung und Beliebtheit des Fahrrads im Fahrrad-Monitor 2017.

Hier die wichtigsten Tatsachen und Vorteile des Velos auf einen Blick.

  • 77 Prozent der Befragten zwischen 14 und 69 Jahren fahren Rad, nutzen das Fahrrad also mindestens selten als Verkehrsmittel oder in der Freizeit.
  • 1/3 verwendet täglich oder mehrmals in der Woche das Fahrrad als Verkehrsmittel.
  • 8% höher ist die Gesamtnutzung des Fahrrads im Vergleich zur letzten Erhebung 2013.
  • Die 14- bis 19-Jährigen fahren am häufigsten Rad, gefolgt von den 20- bis 29-Jährigen. Mit zunehmendem Alter geht die Nutzung weiter zurück.
  • 32% nutzen das Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit- oder Fortbildungsstätte.
  • 34% der Befragten wollen das Fahrrad in Zukunft häufiger nutzen.
  • Unter den 20- bis 29-Jährigen planen sogar 51 Prozent, vermehrt aufs Rad zu steigen.
  • 24% aller Befragten planen laut Studie noch 2017 den Kauf eines neuen Fahrrads, 15% von ihnen würden sich für ein Pedelec entscheiden.
  • Die durchschnittliche Ausgabebereitschaft liegt mit 681 Euro über dem 2015 ermittelten Wert.
  • 63% der Befragten gaben an, gern oder sehr gern Rad zu fahren, eine Steigerung um neun Prozentpunkte im Vergleich zu 2015.

Noten und Infrastruktur-Forderungen an die Politik

Auch wenn sich das Fahrrad steigender Beliebtheit erfreut, sind die Radfahrer in Deutschland mit der Infrastruktur nicht zufrieden.

Die Bundesregierung bekommt nur von 13% ein »gut« oder »sehr gut« für die Fahrradfreundlichkeit in Deutschland.

Die Landesregierungen erhalten 19% und die Kommunalpolitik deutlich bessere, aber dennoch schwache 25% für den Einsatz von Fahrradinfrastruktur, die hier auch die Haupt-Verantwortung in Planung, Finanzierung und Umsetzung tragen.

Die Radfahrer in Deutschland wünschen sich:

1. mehr Radwege (63%),

2. sichere Möglichkeiten das Fahrrad abzustellen (55%) und

3. Trennung von Rad- und Fußwegen (55%).

Sicherheitsempfinden

Ein großes Thema bleibt das Thema Sicherheit und Sicherheitsgefühl. "Fühlen Sie sich im Straßenverkehr sicher, wenn Sie Rad fahren?“, beantworten 49% mit meistens und nur 4% mit sehr sicher. Gründe dafür sind ein zu hohes generelles Verkehrsaufkommen (71%), zu wenig getrennte Radwege (70%) und rücksichtslose Autofahrer (65%). Sich dagegen mit einem Helm zu schützen, kommt für 34% in Frage.

BICICLI´s Einschätzung

Radfahren erlebt einen erstaunlichen Rückenwind. Dazu trägt auch das vor 120 Jahren vorentwickelte und 2008 - in der Finanzmarktkrise vor allem von Bosch serienreife - E-Bike bei.

Die aktuellen Entwicklungen, die im Fahrrad-Monitor in nur wenigen Jahren sich so erstaunlich wie ermutigend abzeichnen, sind Auftrag vor allem im Urbanen Raum, Infrastruktur, Sicherheit, Verkehrsplanung und -steuerung anzupassen. In Ländern ohne eigene Automobilproduktion besteht ein immitationsfähiger Vorsprung von Jahrzehnten. Die nächste Generation will keine Dienstwagen mehr, sondern reibungslose, ökologischere und gesündere Mobilität. "Jamaika" hat alle Kompetenzen und Verschiedenartigkeiten in der Verkehrspolitik, um in den Sondierungsgesprächen eine kluge und sanfte Mobilitätswende ins Laufen zu bekommen.

Es bedarf mehr Kooperation als Konflikte zwischen den Verkehrsträgern - dann läuft es auch ohne Fahrverbote im gesünderen Modal Split.

Lesen Sie selbst: Fahrrad-Monitor 2017