RAD-IKALE
ANGEBOTE 30-40%
Jugendliche sind nicht unbedingt die Zielgruppe von Ofo und trotzdem sieht man sie zur Zeit überall in Berlin auf den Rädern. Sie bezahlen jedoch nichts für den Service.
Vor allem in Mitte, Wedding und Neukölln fahren in letzter Zeit viele Jugendlichen auf den auffällig gelben Leihrädern des chineischen Anbieters Ofo. Dabei bräuchte man für die Registrierung eine Kreditkarte und der Service ist auch nicht gerade billig. Warum sind die Leihräder plötzlich so cool geworden? Wie der Berliner Blog Weddingweiser berichtete gibt es einen Hack mit dem Jugendliche die Bezahlsperre umgehen können.
"Keine Senatsverwaltung könnte sich ein schöneres Aktivierungsprojekt ausdenken oder mehr für die sportliche Ertüchtigung der angeblich zu dicken Weddinger Kids tun. So viel Bewegung wie gerade jetzt hatten die Nachwuchs-Gangster noch nie. Vielleicht telefoniert mal jemand aus dem Senat mit Peking und überweist diskret eine mittlere Summe – und verschafft dem Weddinger Jugendlichen damit eine legale Dauerflat fürs Leihrad." So schreibt Dominique Hensel im Weddingweiser.
Ebenso berichtete NGIN mobility, dass es sich mit dem Umgehen der Bezahlung eigentlich um eine Straftat handelt. Laut Nachfrage von Gründerszene, bestätigte Ofo, dass seine Leihfahrräder mitunter „missbräuchlich genutzt“ würden. „Wir sind im Moment dabei, technische und organisatorische Lösungen dafür zu finden, dass unsere Räder nicht zu knacken sind“, sagt Alex Cappy, General Managerin für Ofo in Deutschland. Das Startup behalte sich strafrechtliche Schritte vor.
Ob man nun wirklich jedem Jugendlichen in Berlin auf einem Leihfahrrad kriminelle Energie unterstellen kann, bleibt ungeklärt. Aber selbst bei Ofo sieht man die Situation offenbar auch mit einem zwinkernden Auge. „Wir werden es den Kids auf jeden Fall schwerer machen“, so Cappy. „Erstaunlich finden wir aber, wie findig die Berliner Jugendlichen offenbar sind - wenn wir damit wenigstens einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten, junge Menschen zum Fahrrad fahren zu bewegen, können wir diesen Vorfällen doch zumindest ein bisschen auch etwas Positives abgewinnen.“ In jedem Fall kommen die Fahrräder so ihrer eigentlichen Bestimmung nach: Sie werden gefahren. Und nicht als Baumschmuck missbraucht.