NEU: 8.30-10 Uhr Radabgabe
NEUE JOB-ANGEBOTE!!!
Zum Beginn der großen Sommerserien drehte sich im Salon#5 alles um die Infrastruktur von Rad(-fern)wegen, inspirierende Touren und Tipps, Tricks und Produkte für Radreisen.
Fahrradfahren ist ein Freizeiterlebnis, fernab von Alltagsrouten. Das Fahrrad eignet sich perfekt für Tagestrips, Wochenendausflüge und längere Fahrradreisen, denn es entschleunigt ungemein, während es gleichzeitig die notwenige Flexibilität beibehält. Das Fahrrad steht für Freiheit in den Beinen und im Kopf. Mit dem Fahrrad zu verreisen, ist einer der nachhaltigsten Reisemöglichkeiten, wenn man direkt von zu Hause losfährt oder noch mal kurz in den Zug steigt und nicht erst ans andere Ende der Welt fliegt.
Wir sprachen über Trends im Radtourismus. 4,3 Milionen Menschen unternehmen in Deutschland jährlich eine Radreise und sind im Durchschnitt sieben Nächte unterwegs. 80% dieser Reisen sind komplett selbst organisiert und 92% fahren auf dem eigenen Fahrrad. Dabei werden 81% dieser Radreisen in Deutschland gemacht und 1/3 fährt mit der Bahn in die jeweilige Urlaubsregion. Die beliebtesten Radwege führen entlang der Flüsse, hier führt die Elbe die Liste an.
Unsere IMPULSGEBERINNEN
Maike Berndt, die Tourismusberaterin beim DWIF und Referentin für Radtourismus beim adfc Berlin, stieg als erstes in den Ring und zitierte aus der adfc Radreisenaalyse wie wichtig der Radtourismus für die regionale Wertschöpfung sei. Um diese Wertschöpfung zu erlangen brauche es eine gute Infrastruktur, die auch nachhaltig in Schuss gehalten werden muss. Ihr zweite These war, dass der Urlaub ein Labor ist, in dem Menschen gerne mal was neues ausprobieren. Wenn es sich anbietet E-Mountainbikes auszuleihen, ist das eine gute Möglichkeit E-Bikes zu testen und danach zu überlegen wie man im Alltag mehr Radfahren kann. Die Zahl der jüngeren Radreisen nehme übrigens zu. Ihre dritte These bezog sich auf das Management von Radtourismus. Es gibt in Deutschland mittlerweile 250 Radfernwege aber keine nachhaltige Qualitätssicherung. So wie zum Beispiel beim Mauerradweg in Berlin, was die perferkte Überleitung zum nächsten Impulsgeber war.
Christian Tänzler ist seit 13 Jahren Pressesprecher visitBerlin und begeisterte Radfahrer. Seine erste These zielte auch auf das Urlaub als Labor ab und er führte an, dass Berlin die Nummer 1 für geführte Radtouren in Europa sei. Seine zweite These war die Hoffnung, dass sich durch das Mobilitätsgesetz auch die Infrastruktur in Berlin verbessert. Die Infrastruktur ist natürlich für die Allgemeinheit wichtig, aber auch der Tourismus profitiert ungemein davon. Und nur duch gute Infrastruktur kann Berlin Fahrrad-Haupstadt werden. Seine dritte These - leicht von der Kanzel gesprochen - bezog sich auf Rücksicht im Straßenverkehr unter anderen Fahrradfahrer*innen und Verkehrsteilnehmer*innen.
Elena Schaegg, kam gerade frisch vom Berlin-Kopenhagen-Radweg zurück. Dabei entsprach sie so gar nicht dem Durchschnitt. Jünger als der Durchschnitt (45-65 Jahre) war sie mit knapp unter 30, nicht mal auf dem eigenen Fahrrad unterwegs, sondern dem Leihrad. Mit ein paar geliehenen Utensilien ging es für sie und ihren Partner mit Zelt im Gepäck los. Nicht direkt von der Haustür, sondern von Oranienburg. Die ersten Kilometer durch Berlin wollten die beiden sich sparen. Inspirierend erzählte sie davon wie das Fahrrad fahren ihren Kopf frei fegte. Die Fernradweg war gut in Stand gehalten und ausgeschildert und besonders in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit genug Cafes entlang der Strecke ausgestattet, so dass dem täglichen Kaffee&Kuchen nichts im Wege stand. Hier merke man die Ausrichtung auf Tagesausflügler. Auf der dänischen Seite wurde es etwas dünner. Ihr Credo war, dass die Strecke auch ohne viel Vorbreitung gut zu schaffen war und alles gar nicht so anstrengend wie gedacht.
Die Fragen, die diskutiert wurden in guter salon-manier mit vielen Wortmeldungen und Impulsen waren: Wie transportiert man die Inspiration und Leidenschaft fürs Radfahren? Und wie fördert man das Radfahren in der Umgebung? Welche intelligenten Systeme und gute Navigationssysteme braucht man? wieso ist es so schwierig das Fahrrad mit in die Bahn zu nehmen?
Außerdem wurden inspirerende Tipps ausgetauscht, da gut dreiviertel der Anwesenden bereits eine Radreise unternommen hatten. Darunter auch ein Paar, dass gut einanderthalb Jahre mit dem Fahrrad auf Hochzeitsreise war und mehr oder weniger einmal um den Erball gefahren ist. Als spannende Reise-Regionen fielen Serbien, Albanien, Australien, Mulde-Tal, Berlin-Kopenhagen und viele mehr in Brandenburg.
Nächster Salon: TERMIN & ORT
Frauen & Fahrrad
31. Juli 2018 – 18 Uhr
BICICLI Cycling Concept Store »Am Zirkus«
Bertholt-Brecht-Platz 2, 10117 Berlin
(neben Berliner Ensemble, S-Bahnhof Friedrichsstraße)